FAQ

Fragen und Antworten zum Umkehrdach

Der Dachaufbau im Umkehrdach unterscheidet sich von dem herkömmlicher Dachaufbauten. Beim Umkehrdach wird die Dämmung oberhalb der Dachabdichtung angebracht, um die Abdichtung vor Witterungseinflüssen und Beschädigungen zu schützen.

Typischerweise besteht der Dachaufbau beim Umkehrdach aus folgenden Schichten:

  1. Dachabdichtung: Die Dachabdichtung schützt das Gebäude vor Feuchtigkeit und Nässe. Sie kann beispielsweise aus Bitumen-, Kunststoff-, oder Kautschukbahnen bestehen. Alternativ kann auch die Betondecke in WU-Betonbauweise erstellt werden, dann entfällt die Dachabdichtung.
  2. Dämmung: Die Dämmung im Umkehrdach wird oberhalb der Dachabdichtung verlegt. Sie wird ganz einfach lose verlegt, ohne zu verkleben. Besonders gut eignet sich eine Dämmung aus extrudiertem Polystyrolschaum (XPS).
  3. Kiesschicht: Die Kiesschicht dient als Ballast für das Dach gegen Windkräfte. Die Kiesschicht besteht in der Regel aus einem Kies der Körnung 16/32 mm mit einer Mindestdicke von 5 cm.

Ein Umkehrdach kann aus verschiedenen Gründen als nachhaltig angesehen werden:

  1. Längere Lebensdauer: Da die Dämmung im Umkehrdach oberhalb der Dachabdichtung angebracht wird, ist die Abdichtung vor Witterungseinflüssen und Beschädigungen geschützt. Dadurch kann sie eine längere Lebensdauer haben als bei herkömmlichen Dachaufbauten, bei denen die Dämmung unter der Dachabdichtung angebracht wird.
  2. Energieeffizienz: Durch eine effektive Dämmung im Umkehrdach kann der Energieverbrauch des Gebäudes reduziert werden. Dadurch werden auch die Heizkosten gesenkt und es wird weniger Energie verbraucht, was zur Nachhaltigkeit beiträgt.
  3. Klimafreundlich: Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO2-Emissionen kann ein Umkehrdach als klimafreundlich betrachtet werden. Darüber hinaus können auch die Materialien für den Dachaufbau nachhaltig gewählt werden, wie beispielsweise Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
  4. Wasserretention: Bei einem Umkehrdach kann das Regenwasser durch die Kiesschicht aufgefangen und gespeichert werden. Dadurch wird die Versickerung des Regenwassers gefördert und die Belastung des Kanalnetzes reduziert.
  5. Recyclingfähigkeit: Die Materialien, die beim Umkehrdach eingesetzt werden, können oft recycelt werden. Zum Beispiel können Bitumenbahnen oder Kunststoffbahnen recycelt werden, was zur Schonung der Ressourcen beiträgt.

Insgesamt kann ein Umkehrdach als nachhaltige Dachkonstruktion betrachtet werden, die aufgrund ihrer Energieeffizienz, Klimafreundlichkeit und Recyclingfähigkeit einen positiven Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann.

Die DIN 4108-2 ist eine Norm, die die Anforderungen an den Wärmeschutz von Gebäuden definiert. Diese Norm ist auch für den Wärmeschutz im Umkehrdach relevant.

Die Norm definiert unter anderem die Mindestdicke der Dämmung und die Anforderungen an den Wärmedurchgangskoeffizienten. Diese müssen eingehalten werden, um den Anforderungen an den Wärmeschutz gemäß der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu entsprechen.

Im Detail sieht die DIN 4108-2 folgende Anforderungen vor:

  1. Mindestdicke der Dämmung: Die Dämmung im Umkehrdach muss eine Mindestdicke haben, um den Anforderungen an den Wärmeschutz zu entsprechen. Die Mindestdicke hängt von der Art der Dämmung ab und variiert je nach Material.
  2. Wärmedurchgangskoeffizient: Der Wärmedurchgangskoeffizient beschreibt, wie viel Wärme durch das Dach verloren geht. Dieser Wert muss unter einem bestimmten Grenzwert liegen, um den Anforderungen an den Wärmeschutz zu entsprechen.
  3. Anschlussdetails: Die Norm definiert auch die Anforderungen an die Dämmung der Anschlüsse und Durchdringungen des Dachs. Hierbei müssen die örtlichen Gegebenheiten und die geltenden Normen und Vorschriften berücksichtigt werden.
  4. Nachweis des Wärmeschutzes: Um den Anforderungen der Norm zu entsprechen, muss der Wärmeschutz des Umkehrdachs nachgewiesen werden. Dies kann beispielsweise durch eine Wärmeschutzberechnung oder einen U-Wert-Nachweis erfolgen.

Insgesamt ist die DIN 4108-2 ein wichtiges Regelwerk, das sicherstellt, dass der Wärmeschutz im Umkehrdach den Anforderungen entspricht und somit zur Energieeffizienz des Gebäudes beiträgt.

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist eine Verordnung in Deutschland, die die Anforderungen an den Energiebedarf von Gebäuden regelt. Das GEG gilt auch für das Umkehrdach und legt Mindestanforderungen an den Wärmeschutz des Dachs fest.

Konkret bedeutet dies, dass das Umkehrdach so ausgeführt werden muss, dass der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Dachfläche den in der GEG festgelegten Anforderungen entspricht. Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme pro Quadratmeter und Stunde durch die Dachfläche hindurch verloren geht. Je niedriger der U-Wert, desto besser ist die Dämmung.

Insgesamt ist die Einhaltung der Anforderungen des GEG im Umkehrdach wichtig, um den Energiebedarf des Gebäudes zu reduzieren und somit zur Energieeffizienz beizutragen.

Blitzschutzmaßnahmen sind auch bei Umkehrdächern sinnvoll, um Gebäude und Personen vor den Gefahren eines Blitzschlags zu schützen.

Bei einem Umkehrdach wird die Dämmschicht auf der oberen Seite der Dachkonstruktion angebracht, während die Abdichtung darunter liegt. Dadurch entsteht eine umgedrehte Dachkonstruktion, die eine gute Dämmwirkung hat und vor allem bei Flachdächern häufig eingesetzt wird.

Um das Umkehrdach vor Blitzschäden zu schützen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eine Möglichkeit ist die Installation eines äußeren Blitzschutzsystems, das aus einem Blitzableiter und Erdungsanlage besteht. Der Blitzableiter fängt den Blitzstrom auf und leitet ihn sicher zur Erde ab, um das Umkehrdach und die darunterliegende Bausubstanz zu schützen.

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von leitfähigen Materialien im Umkehrdach, um den Stromfluss im Falle eines Blitzschlags zu erleichtern. Hierbei müssen allerdings auch die möglichen Auswirkungen auf die Dämmung und die Abdichtung berücksichtigt werden.

Die Abdichtung im Umkehrdach ist ein wichtiger Bestandteil, um das Gebäude und dessen Inhalte vor Feuchtigkeit und Nässe zu schützen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Dächern wird die Abdichtung beim Umkehrdach jedoch unter der Dämmung angebracht. Dadurch wird die Dämmung vor Witterungseinflüssen geschützt und die Dachhaut kann ohne Beschädigungen betreten werden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Umkehrdach abzudichten. Eine gängige Methode ist die Verwendung von Kunststoffbahnen, wie beispielsweise PVC- oder FPO-Bahnen. Diese werden auf der Betondecke oder auf der Unterkonstruktion verlegt und anschließend verschweißt oder verklebt.

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Bitumenbahnen, die ebenfalls auf der Betondecke oder auf der Unterkonstruktion angebracht werden. Hierbei wird in der Regel eine 2-lagige Abdichtung ausgeführt, um eine höhere Sicherheit zu gewährleisten.

Eine weitere Variante ist die Verwendung von Flüssigkunststoffen. Diese werden auf die Betondecke aufgetragen und bilden nach dem Aushärten eine nahtlose und wasserundurchlässige Schicht.

Bei der Wahl des Abdichtungssystems sollten die örtlichen Gegebenheiten und die Anforderungen an das Dach berücksichtigt werden. Auch die geltenden Normen und Vorschriften müssen eingehalten werden.

Die Entwässerung im Umkehrdach ist ein wichtiger Faktor, um das Dach und das darunterliegende Gebäude vor Feuchtigkeit und Nässe zu schützen. Eine gut funktionierende Entwässerung sorgt dafür, dass Regenwasser und Schmelzwasser schnell und sicher abgeführt werden und somit keine Schäden am Dach oder am Gebäude verursachen können.

Eine Möglichkeit zur Entwässerung im Umkehrdach ist die Verwendung von Dachabläufen. Diese sind in der Regel aus Kunststoff oder Edelstahl gefertigt und werden in der Dachfläche eingebaut. Durch den Dachablauf wird das Regenwasser aufgefangen und über ein Fallrohr abgeleitet.

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von Entwässerungsrinnen. Diese werden am Rand des Dachs angebracht und sorgen dafür, dass das Regenwasser gezielt abgeführt wird.

Der Wärmeschutz im Umkehrdach ist ein wichtiger Faktor, um den Energieverbrauch und die Heizkosten des Gebäudes zu reduzieren. Um einen guten Wärmeschutz zu erreichen, ist eine effektive Dämmung notwendig.

Beim Umkehrdach wird die Dämmung oberhalb der Dachabdichtung angebracht. Dadurch ist die Dämmung vor Witterungseinflüssen und Beschädigungen geschützt und kann ihre volle Wirkung entfalten. Die Dämmung sollte so ausgeführt sein, dass ein möglichst geringer Wärmeverlust durch das Dach entsteht.

Die Dämmung im Umkehrdach kann beispielsweise aus Mineralwolle, Styropor oder Polyurethan bestehen. Für die Dämmung im Umkehrdach eignet sich besonders extrudierter Polystyrolschaum (XPS) aufgrund seiner hervorragenden Produkteigenschaften.

Es ist wichtig, dass die Dämmung eine ausreichende Dicke hat, um einen guten Wärmeschutz zu erreichen. Die Dicke der Dämmung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Dachaufbau, der Dachneigung und der klimatischen Bedingungen.

Um eine optimale Wirkung der Dämmung zu erreichen, sollten auch die Anschlüsse und Durchdringungen des Dachs fachgerecht gedämmt werden. Hierbei sollten die örtlichen Gegebenheiten und die geltenden Normen und Vorschriften berücksichtigt werden.

Zusätzlich kann auch die Farbe der Dachabdichtung und der Kiesschicht einen Einfluss auf den Wärmeschutz haben. Eine helle Farbe reflektiert das Sonnenlicht und reduziert die Aufheizung des Dachs.

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